Alles, was du über HTTPS & TSL/SSL wissen musst: Sicherheit und Vertrauen im Netz
- Warum ein TSL/SSL-Zertifikat für jede Website unerlässlich ist
- Woran erkenne ich, dass eine Website sicher ist?
- Das Problem mit unsicheren Websites
- Was genau ist ein TSL/SSL-Zertifikat?
- Was sind die Vorteile eines TSL/SSL-Zertifikats?
- TSL, SSL und HTTPS: Was ist nun der Unterschied
- Wann brauche ich ein TSL/SSL-Zertifikat?
- Wo und wie erhalte ich ein TSL/SSL-Zertifikat?
- DV, OV oder EV - die gängigsten Optionen
- Fazit
Warum ein TSL/SSL-Zertifikat für jede Website unerlässlich ist
Sicherheitsstandards und Datenschutz im Netz haben in den letzten Jahren einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Parallel dazu verbessern sich aber auch die Fähigkeiten von Cyberkriminellen. Trotzdem stolpere ich noch immer regelmäßig über Webseiten ohne TSL/SSL-Zertifizierung. Diese lassen sich oft nicht einmal aufrufen, da mein Browser Sicherheitsbedenken äußert und den Zugriff blockiert. Angesichts dessen habe ich mich entschieden, dir eine kurze Auffrischung zum Thema TSL/SSL-Zertifikate und Cybersicherheit an die Hand zu geben.
Woran erkenne ich, dass eine Website sicher ist?
Lass uns mit der ersten und wichtigsten Frage beginnen: Woher weißt du, ob eine Website – vielleicht sogar deine eigene – TSL/SSL-zertifiziert und somit sicher zu besuchen ist? Die gute Nachricht: Selbst für Technik-Laien ist eine sichere Website leicht zu erkennen. Die schlechte Nachricht: Es gibt noch immer viel zu viele Websites ohne diese grundlegende Sicherheitsmaßnahme.
Diese Punkte zeigen dir, dass eine Seite sicher ist:
- Das extra ‘s’ - die URL beginnt mit `https://` statt mit `http://`
- Sicherheitsschloss – ganz links in der Adresszeile erscheint ein kleines Schlosssymbol 🔒
- Grün heißt Go - manche Browser zeigen das Wort ‘sicher’ oder einen anderen Hinweis in grüner Farbe auf sicheren Websites
Du kannst dir also merken: Das ‘s’ steht für ‘secure’ und somit ‘sicher’. Fehlt das ‘s’, fehlt auch die Sicherheit!
Das Problem mit unsicheren Websites
Bei dem TSL/SSL-Zertifikat geht es um nicht weniger als deine Sicherheit vor Cyberkriminalität. Eine Seite ohne Zertifizierung schützt dich nicht vor Phishing-Versuchen, Trojanern und anderen Viren. Diese Seiten machen es Kriminellen und Datenkraken leicht, deine Passwörter, persönliche und sensible Daten sowie Nutzungsgewohnheiten abzugreifen und Unfug damit zu treiben.
Was genau ist ein TSL/SSL-Zertifikat?
Ein TSL/SSL-Zertifikat ist eine kleine Datendatei, die einen kryptografischen Schlüssel digital mit den Informationen einer Organisation verknüpft. Es wird auf dem Webserver einer Organisation installiert und ermöglicht die sichere Verbindung zu deinem Browser durch einen sogenannten Handshake-Prozess. Keine Sorge, ich gehe hier nicht ins technische Detail.
Vereinfacht gesagt: Diese Verschlüsselung erfolgt durch die Verwendung von zwei Schlüsseln – einem öffentlichen Schlüssel, der auf dem Server verfügbar ist und zur Verschlüsselung von Nachrichten dient, und einem privaten Schlüssel, der geheim gehalten wird und zur Entschlüsselung der empfangenen Daten verwendet wird.
Wenn du eine Nachricht über eine TSL/SSL-gesicherte Verbindung sendest, wird diese mit dem öffentlichen Schlüssel verschlüsselt. Nur der Besitzer des entsprechenden privaten Schlüssels – in diesem Fall der Webserver – kann die Nachricht entschlüsseln. Selbst wenn ein Hacker die verschlüsselte Nachricht abfangen sollte, könnte er sie ohne den privaten Schlüssel nicht lesen.
Was sind die Vorteile eines TSL/SSL-Zertifikats?
- Erhöhte Sicherheit: Die Daten deiner Website-Besucher sind zuverlässig vor Cyberangriffen geschützt.
- Bessere Sichtbarkeit: Dein Google-Ranking steigt, und deine Seite rutscht in den Ergebnissen nach oben.
- Nie wieder Browserwarnungen: Deine Website wird als sicher eingestuft und nicht mehr von Webbrowsern blockiert.
- Gestärktes Kundenvertrauen: Kunden können persönliche und sensible Daten, wie Kreditkartennummern, mit dir teilen, ohne Angst zu haben, dass diese in dritte Hände gelangen.
TSL, SSL und HTTPS: Was ist nun der Unterschied?
Sowohl SSL (Secure Sockets Layer) als auch TSL (Transport Layer Security) sind Verschlüsselungsprotokolle für digitale Kommunikation. Beide arbeiten mit einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel, um einen sicheren Datenaustausch zwischen Server und Browser zu gewährleisten.
Der wohl wichtigste Unterschied: Die TSL-Verschlüsselung ist der Nachfolger der SSL-Verschlüsselung und entspricht dem aktuellen Standard der Cybersicherheit. Das SSL-Zertifikat gilt bereits als überholt. Da das SSL-Zertifikat jedoch tief im Sprachgebrauch verankert ist, wird der Begriff oft synonym genutzt, auch wenn TSL eigentlich korrekt wäre. Das HTTPS (Hypertext Transfer Protocol Secure) tritt immer dann auf, wenn eine Website ordnungsgemäß mit TSL/SSL-Zertifikaten gesichert ist.
Wann brauche ich ein TSL/SSL-Zertifikat?
Die einfache Antwort lautet: Immer!
Eine Website ohne SSL/TLS ist wie eine Wohnung ohne Türschloss – ein unnötiges Risiko, das du leicht vermeiden kannst. Falls deine Website noch nicht über ein Verschlüsselungsprotokoll verfügt, solltest du dich noch heute darum kümmern. Und auch wenn deine Website über ein TSL-Zertifikat verfügt, solltest du regelmäßig prüfen, ob dieses noch auf dem aktuellsten Stand ist.
Wo und wie erhalte ich ein TSL/SSL-Zertifikat?
Ein TSL/SSL-Zertifikat gehört zur Grundausstattung jeder modernen Website. Anbieter von Webdesign und Webentwicklung binden es häufig als Inklusivleistung mit ein. Du kannst TSL/SSL-Zertifikate aber auch direkt von vertrauenswürdigen Anbietern wie Let's Encrypt (kostenlos), DigiCert, GlobalSign oder über deinen Hosting-Provider beziehen. Viele Hosting-Anbieter bieten sogar kostenlose TSL/SSL-Zertifikate in ihren Paketen an.
DV, OV oder EV - die gängigsten Optionen
Du wirst schnell merken, dass es das TSL-Zertifikat in zahlreichen Varianten gibt. Hier siehst du die gängigsten Optionen, je nach deinen persönlichen Bedürfnissen:
- Domain Validated (DV) Zertifikate: Einfach und kostengünstig, geeignet für kleinere Websites oder Blogs.
- Organization Validated (OV) Zertifikate: Bieten ein höheres Maß an Sicherheit und zeigen zusätzliche Informationen über die Organisation, die die Website betreibt. Geeignet für kleinere Webshops und Unternehmensseiten.
- Extended Validation (EV) Zertifikate: Die höchste Sicherheitsstufe, die eine gründliche Überprüfung des Antragstellers erfordert und oft durch einen grünen Balken im Browser angezeigt wird. Empfohlen für Unternehmen im Bank- und Finanzdienstleistungssektor sowie für große E-Commerce-Seiten.
Die drei Optionen unterscheiden sich im Umfang der beinhalteten Identitätsprüfungen zum Schutz der Marke. Geprüft werden je nach Stufe Dinge wie die Webdomain, der Domaininhaber, Rechtsform, Name, Status und Telefonnummer des Unternehmens.
Fazit
SSL-Zertifikate sind heutzutage ein Muss für jede Website. Neben mehr Sicherheit für deine Daten und die der Seitenbesucher trägt ein SSL-Zertifikat maßgeblich zu einem besseren Google-Ranking bei und ist ein essenzieller Bestandteil jeder SEO-Strategie. Zudem stärkt das Zertifikat das Kundenvertrauen und verhindert, dass die Website im Browser als “nicht vertrauenswürdig” eingestuft wird. Das ist besonders bei Online-Shops und Seiten, die sensible Daten verarbeiten, relevant.
Wie du erkennst, ob deine Website sicher ist und warum das so wichtig ist, weißt du jetzt. Solltest du also feststellen, dass deine Website noch unsicher ist, weißt du jetzt auch: Dein Webdesigner hat Mist gebaut und du solltest dir schleunigst einen neuen suchen.